Kulturhistorisches Erbe mit touristischer Anziehungskraft für ganz Thüringen

Kulturhistorisches Erbe mit touristischer Anziehungskraft für ganz Thüringen

Alte Synagoge und Mikwe in Erfurt künftig für UNESCO-Welterbeliste nominiert

Die Kultusministerkonferenz der Länder hat die Alte Synagoge und die Mikwe in Erfurt als bisher unterrepräsentiertes Kulturgut von außergewöhnlichem universellen Wert ausgewählt, das für den Eintrag in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt nominiert ist. Die Bauwerke „stehen für die Blütezeit des mittelalterlichen Judentums in Aschkenas und zeigen die enge räumliche Verbundenheit zwischen jüdischem und nichtjüdischem Leben in einer mittelalterlichen Stadt.“, begründet die Kultusministerkonferenz die Entscheidung.

Der Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann erklärt dazu: „Dass sich die Kultusministerkonferenz für die Alte Synagoge und die Mikwe in Erfurt als Stätte für die Nominierung zum UNESCO-Weltkulturerbe entschieden hat, verstehe ich als große Anerkennung und Würdigung des jüdischen Kulturgutes in Mitteldeutschland. Diese Entscheidung unterstreicht zugleich die Bedeutung der Kulturgeschichte unseres Freistaates, deren Erbe geachtet, bewahrt und geschützt werden muss. Ich bin davon überzeugt, dass diese Nominierung auch touristische Anziehungskraft für ganz Thüringen entfalten wird. “

Hauptmann verweist zudem auf das Bundesförderprogramm Nationale UNESCO-Welterbestätten, welches in dieser Form weltweit einmalig ist. Es dient dem Erhalt, der Sanierung und Weiterentwicklung von Welterbestätten in Deutschland und ist im Zeitraum 2009 bis 2014 mit einem Finanzvolumen von rund 220 Millionen Euro ausgestattet. „Das Programm ist ein deutliches Zeichen dessen, dass sich der Bund seiner Verantwortung für den Schutz der nationalen UNESCO-Welterbestätten und die notwendige finanzielle Unterstützung der Länder, denen die Kulturhoheit obliegt, bewusst ist.“, unterstreicht der Abgeordnete.

Der Antrag „Alte Synagoge und Mikwe in Erfurt – Zeugnisse von Alltag, Religion und Stadtgeschichte zwischen Kontinuität und Wandel“ setzte sich neben sechs weiteren deutschen Kulturgütern aus 31 Bewerbungsanträgen durch. Nominierungswürdig sind neben den Erfurter Stätten die Höhlen der ältesten Eiszeitkunst auf der Schwäbischen Alb, der Jüdische Friedhof Altona Königstraße, Wasserbau und Wasserkraft – Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg, die Künstlerkolonie Mathildenhöhe Darmstadt, die Städte Speyer, Worms und Mainz als Orte jüdischen Lebens sowie die alpinen und voralpinen Wiesen- und Moorlandschaften im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.
Derzeit zählt die UNESCO-Weltkulturerbeliste 981 Stätten in 160 Ländern. Von 38 Welterbestätten in Deutschland gehört Thüringen mit vier Eintragungen zu den führenden Bundesländern.

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